Paradeast.com - Im Osten auf Reisen
Merkzettel (143)
Beratung & Buchung
Telefon+49 (0) 9408 - 86 98 403
Mo-Fr. 9-18 Uhr

Kosovo und Tirana (Albanien) – Zivilgesellschaft und "Nation Building"

  • Albanien
  • Studienreisen

Reise Nr. 2111

Diese Reise vermittelt Einblicke in die komplexe politische & gesellschaftliche Situation im Kosovo. Über Jahrhunderte wurden die Albaner fremdregiert. Nun sollen sie zusammen mit den Minderheiten ihr Land selbst verwalten. Da gibt es viele Probleme.

Im ehemaligen Jugoslawien war das Kosovo eine verlassene Provinz, um die sich damals vor den Kriegen der 90er Jahre in Ljubljana, Zagreb und Belgrad niemand scherte. Umschlossen von hohen Bergketten und an den eisernen Vorhang Albaniens grenzend war das Land geographisch und politisch nur zu Serbien offen. Heute ist die Bevölkerung zu über 85% albanisch, doch gibt es auch verschiedene Minderheiten: nicht nur Serben in mehreren Enklaven, sondern auch Türken, Roma, Gorani und Bosniaken. Auf dieser Reise werden wir konfrontiert mit immer noch schwelenden Konflikten.

Die Zivilgesellschaft ist im Kosovo noch ein kümmerliches Pflänzlein, aber es gibt sie – und wir werden sie besuchen. Dabei wird es manche Teilnehmer überraschen, wie gastfreundlich die Kosovoalbaner sind, welche herrliche Landschaft wir bereisen und welche guten Restaurants es gibt - und auch die Weine aus der Region sind durchaus erwähnenswert.

Begleitet werden Sie vom langjährigen taz-Korrespondenten vor Ort, Erich Rathfelder. Seit 1991 hat er die Kriege und den Friedensprozess auf dem Balkan durchlebt und beschrieben – und kennt die Region wie kaum ein Anderer.

Kosovo und Tirana (Albanien) – Zivilgesellschaft und 'Nation Building'Kosovo und Tirana (Albanien) – Zivilgesellschaft und "Nation Building"

Ihr Reiseablauf:

1. Tag (Samstag)

- Individuelle Anreise nach Prishtina
- Treffpunkt der Reisegruppe im Hotel, Begrüßung durch den Reiseleiter
- Stadtrundgang und erste Orientierung
- Abendessen und Programmvorstellung im Hotel
- Übernachtung in Prishtina.

2. Tag (Sonntag)

- Treffen mit einem Repräsentanten der internationalen Gemeinschaft, Einführung in die Problematik des internationalen Engagements
- Ausflug in die serbische Enklave Gracanica, Gespräch mit einem Aktivisten der Zivilgesellschaft
- Besichtigung der Burganlage von Artane (Novo Brdo).
- Abendessen im Hotel in Prishtina mit der Filmemacherin Shota Bukoshi.

3. Tag (Montag)

- Weiterfahrt nach Prizren, der alten Hauptstadt des Kosovo
- Besuch des Denkmales im Dorf Racak (Ort des Massakers an der albanischen Bevölkerung 1999)
- Stadtrundgang im historischen Zentrum von Prizren
- Treffen mit dem Organisator des (Dokumentar-)Filmfestivals ‚Dokufest‘ in Prizren
Weiterfahrt nach Tirana (Albanien)
Abendlicher Spaziergang im Zentrum der Stadt
Abendessen und Gespräch zur Lage des Landes
Übernachtung in Tirana.

4. Tag (Dienstag)

- Treffen mit einem Vertreter einer deutschen politischen Stiftung in Tirana
- Zeit für eigene Erkundungen in Tirana
- Rückfahrt nach Prizren.
- Gespräch mit Vertretern der Kulturszene der Stadt

5. Tag (Mittwoch)

- Fahrt nach Gjakova und Pec (Peje) entlang der albanischen Alpen
- Besuch des Frauenzentrums von medica mondiale e.V., das von Monika Hauser (alternativer Nobelpreis) gegründet wurde
- Besichtigung der orthodoxen Klöster in Djakova und Pec ( Peja)
- Besuch der alten Wein-Stadt Rahovec
- Rückfahrt nach Prishtina
- Treffen mit dem Oppositionspolitiker Albin Kurti
- Übernachtung in Prishtina.

6. Tag (Donnerstag)

- Fahrt nach Mitrovica, in die zwischen Albaner und Serben geteilte Stadt
- Besuch des Denkmal Gazimesdan für die Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovo pole) von 1389.
- Gespräch mit Vertretern der albanischen Stadtverwaltung und einem serbischen Friedensaktivisten
- Stadtrundgang (u.a. auch zur bosnischen Mahala, einer von Albanern und Roma bewohnten Enklave im Nordteil der Stadt)
- Weiterfahrt nach Drenica und nach Skenderaj ins Herzland der UCK und zum Anwesen der legendären Jashari Familie
- Abendessen in Prishtina, Gespräch mit einem Vertreter der kosovo-albanischen Oppositionsbewegung „Selbstbestimmung“

7. Tag (Freitag)

- Treffen mit einer Nichtregierungs-Organisation, die Politik-Analyse und Beratung anbietet
- Gespräch mit einer Vertreterin der feministischen Bewegung zur Situation der Frauen im Kosovo
- Treffen und Diskussionen, u.a. mit dem bekannten Intellektuellen Shkelzen Maliqi und anderen interessanten Persönlichkeiten
- Gemeinsamen Abendessen im Restaurant Tiffany (hier hatte die Führung des albanischen Schattenstaates 1989-1999 ihren Sitz)

8. Tag (Samstag)

- Zeit für eigene Erkundungen

Zur Situation des Kosovo

Im ehemaligen Jugoslawien war das Kosovo eine verlassene Provinz. Umschlossen von hohen Bergketten und an den eisernen Vorhang Albaniens grenzend war das Land geographisch und politisch nur nach Serbien offen.

Ende der 80er Jahre wurde das Kosovo aus seiner Ruhe und Abgeschiedenheit gerissen, als nationalistische Serben mit einer Kampagne für die Abschaffung des Autonomiestatus begannen. Damals begann der Zerfallsprozess Jugoslawiens. Ende der 90er Jahre befand sich Kosovo im Zentrum der Weltpolitik, die Nato griff ein, die Serben zwangen fast eine Million Albaner aus dem Land, die Nato bombardierte Serbien, Nato-Truppen rückten ein, nun flohen die Serben vor den rückkehrenden Albanern oder igelten sich in Enklaven ein, das UN-Protektorat wurde errichtet...

Am 17. Februar 2008 erklärte sich das Kosovo für unabhängig. Bisher haben  51 Staaten der Welt einschließlich Deutschlands die Republik Kosova diplomatisch anerkannt. Für Deutschland hat der Kosovo-Konflikt eine große Bedeutung gewonnen. Noch mehr als der Bosnienkrieg hat er am Ende der 90er Jahre die deutsche Öffentlichkeit erregt. Erstmals seit 1945 wurde Deutschland 1999 wieder in einen Krieg verwickelt.  Die Präsenz der internationalen Gemeinschaft ist nach wie vor notwendig, um Frieden und Stabilität zu garantieren. Und die wirtschaftliche Lage ist nach wie vor sehr schwierig, mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist arbeitslos, obwohl seit der Unabhängigkeit gewisse Fortschritte erzielt worden sind. So ist der Wiederaufbau des in manchen Gegenden fast völlig zerstörten Landes abgeschlossen, es wird wieder in den Bergbau und andere Wirtschaftszweige investiert. Der Weg in den Frieden, hin zu einem friedlichen Zusammenleben, ist noch lang. Ihn zu gehen, beansprucht Zeit. Zu viele Wunden müssen zwischen beiden Völkern verheilen. Gerade dafür ist die unterhalb der offiziellen Politik stattfindende Kommunikation durch zivilgesellschaftlichen Initiativen wichtig. Dennoch ist nicht zu übersehen: noch ist die zivilgesellschaftliche Vernetzung vor allem durch Aktivitäten internationaler Organisationen initiiert.

Im Reisepreis enthalten

  • Reiseleitung durch taz - Korrespondent Erich Rathfelder
  • Übersetzungen bei allen Treffen mit Gruppen und Personen
  • 7x Übernachtung im Doppelzimmer in einem guten Mittelklassehotel (4 Sterne)
  • Halbpension während der ganzen Reise
  • Busfahrten nach Prizren, Peje, Mitrovica und andere Orte im Kosovo sowie nach Tirana gemäß Reisebeschreibung
  • Kosten im Rahmen des genannten Programms (Stadtführungen, Referenten, Eintrittsgelder)
  • Informationsmaterial zur Vorbereitung
  • Reisepreissicherungsschein

  • Maximale Teilnehmerzahl: 15

Weitere Albanien Reisen