Friaul-Julisch-Venetien und sein slowenisch-kroatisches HinterlandReise Nr. 4006
Einem Amphitheater gleich liegt die Grenzregion Friaul im äußersten Nordosten Italiens. Zwischen Bergen, Stränden und Lagunen, karstigen Höhen und breiten Flusstälern entfaltet sich ein beeindruckendes Landschaftspanorama, das alle Kulturen von den Römern über die Langobarden bis hin zu den Habsburgen in ihren Bann zog. Feine Produkte wie der San-Daniele-Schinken, die besten Weißweine Italiens und der weiße istrische Trüffel tun ihr übriges, um diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Ich begleite Sie mit Herzblut dabei. Ihr Klaus Jeska Reiseverlauf:1. Tag: Anreise nach UdineAnkunft am Flughafen in Triest und gemeinsamer Bustransfer nach Udine. (A) 2. Tag: UdineIn einer der reizvollsten Städte des Friaul starten wir an der Piazza della Libertà, dem vielleicht schönsten venezianischen Platz außerhalb Venedigs. Patrizierfamilien aus Udine wie die Manin, die in Venedig Karriere gemacht hatten, konnten es sich leisten, berühmte Maler wie die Tiepolos auch in die Provinz zu holen. Wir schauen uns ihre Werke an. Dort, wo der Mensch noch Maß aller Dinge ist, schlendern wir durch die Gassen der Altstadt, und wenn Sie möchten, kehren Sie in eines der vielen Cafés oder Weinschenken ein, um das dolce far niente zu genießen. Was passt besser zu einem gut gekühlten Glas Wein als ein deftiger "frico", ein in der Region typisches Kartoffelgericht? Unser Tipp: Besuchen Sie am späteren Nachmittag am Stadtrand noch das Museum für moderne Kunst, das gleichberechtigt neben dem von Venedig oder Mailand stehen könnte. (F) 3. Tag: Spilimbergo und San DanieleIn Spilimbergo beeindrucken die mittelalterliche Piazza Duomo mit ihrer gotischen Loggia, der großartige Dom im romanisch-gotischen Stil sowie das Kastell aus dem 11. Jahrhundert. Seit 1922 bildet die ortsansässige Mosaikschule zahlreiche Schüler aus Italien und aller Welt aus. Wie Ausbildung, Produktion und Promotion an der Mosaikschule zur Geltung kommen, erfahren wir bei einer spannenden örtlichen Führung. Später in San Daniele kosten wir zuallererst von dem einzigartigen Schinken, der bereits seit 1996 von der Europäischen Gemeinschaft als D.O.P. (= geschützte Ursprungsbezeichnung) qualifiziert ist, und dessen herausragende Qualität von dem ganz besonderen Mikroklima der Gemeinde San Daniele herrührt. Mit ihm kann es allenfalls die "geräucherte Königin" von San Daniele, eine kalt geräucherte Forelle aufnehmen. Im "städtischen Wohnzimmer" des eleganten Städtchens erwarten uns der Dom sowie das Santuario della Strada, eines der wichtigsten Barockgebäude der Region. Zum krönenden Abschluss lassen wir uns in der Kirche S.Antonio Abate von den Fresken von Martino di Udine, besser bekannt als Pellegrino di San Daniele, verzaubern. Wegen ihrer wunderbar detaillierten Ausführung wird sie auch als die kleine Sixtinische Kapelle des Friaul bezeichnet. 80 km (F, I) 4. Tag: Cividale und Freizeit in UdineDie altrömische Siedlung Cividale war lange Zeit weltlicher und sakraler Mittelpunkt des Friaul. Welche (kulturstiftende) Rolle den Langobarden im frühen Mittelalter zukam und woran ihre Mission letztlich scheiterte, erfahren wir im Langobardentempel. Höhepunkte langobardischer Kunst wie den Ratchis-Altar, das Taufbecken von Callixtus und den aus älteren Bauteilen zusammengesetzten Patriarchenthron birgt das Christliche Museum. Gleich nebenan befindet sich der Dom mit seinen Schätzen mittelalterlicher Kunst und wertvollen Renaissancegemälden. Ausklingen lassen wir den Besuch von Cividale mit einem Spaziergang zur sog. Teufelsbrücke und in der fein herausgeputzten Altstadt. In Udine bleibt am Nachmittag Zeit zum Shoppen und zum Entspannen. 40 km (F) 5. Tag: Aquileia und GradoAquileia hatte einst 100.000 Einwohner, gehörte zu den zehn bedeutendsten Städten des römischen Reiches und war militärisch und wirtschaftlich von großer strategischer Bedeutung. Von dieser Vormachtstellung zeugen die umfangreichen Überreste der römischen Stadt und des Flusshafens sowie die Basilika mit dem herrlichen, über 700 Quadratmeter großen Mosaikfußboden aus dem 4. Jahrhundert, den man sowohl in den Überresten der Nordhalle als auch in der Kirche bewundern kann. In der Mittagspause lassen wir uns - zusammen mit einigen lokaltypischen Spezialitäten - einen leckeren Wein munden. Grado, der ehemalige Hafen Aquileias, trennte sich aufgrund eines Schismas im 6. Jahrhundert von Aquileia, proklamierte sich als "Acquileia nova" und ging später im Patriarchat von Venedig auf. In der Stadt streifen wir durch die Gässchen und Plätze venezianischen Stils und werfen einen Blick in die Kirche S. Maria delle Grazie und den Dom S. Eufemia mit seinem Baptisterium. 110 km (F, I) 6. Tag: Görz und CormonsGörz wurde nach dem zweiten Weltkrieg zu einer der letzten geteilten Städte Europas: das italienische Gorizia auf der einen und das heute slowenische Nova Gorica auf der anderen Seite. Wir besichtigen die Altstadt und das Kastell mit dem mittelalterlichen Borgo. Ein Abstecher nach Nova Gorica führt uns in eine neue "sozialistische" Stadt im Architekturstil der 50er Jahre, die Tito dort demonstrativ als Gegenentwurf zum friulanisch-habsburgischen Görz hat errichten lassen. Auf der Straße nach S. Florian halten wir am Kriegerdenkmal und Gebeinhaus von Oslavia. Die zwölf Isonzoschlachten und Namen wie Caporetto (heute in Slowenien), Monte Grappa und Vittorio Veneto stehen für den Wahnsinn und das Massensterben des 1. Weltkriegs. In der direkten Umgebung von Görz liegt das "Collio", ein kleines Stück Toskana in Nordostitalien, wo die besten Weißweine Italiens und einige der besten der Welt angebaut werden. In der Enoteca Comunale von Cormons verkosten wir ein paar der edlen Tropfen. 100 km (F) 7. Tag: Beeindruckende Schlösser und eine leichte WanderungWir verlassen Udine und erreichen das Schloss Duino, malerisch auf einer Felsspitze einige Kilometer vor Triest gelegen. Bekannt geworden ist es durch Rainer Maria Rilke, aber auch andere Literaten und Musiker gaben sich dort die Klinke in die Hand. Nur etwa 10 km weiter südlich und nicht weniger wunderbar gelegen befindet sich das Schloss Miramare, bekannt durch den Bruder Kaiser Franz-Josephs I., Ferdinand Maximilian von Österreich. Das Schloss und der Park bieten immer wieder Ausblicke auf das Meer. Später unternehmen wir einen Spaziergang im Karst und erreichen schließlich Triest. Am Abend stimmt Sie Ihre Reiseleitung mit literarischen Bildern und viel Spannendem zur reichbewegten Vergangenheit auf diese außergewöhnliche Stadt ein. 85 km (F, A) 8. Tag: TriestEinst war Triest das habsburgische Tor zur Welt. Wir starten von der Piazza Unità d'Italia aus unseren Rundgang vorbei an der Piazza della Borsa ins Theresianerviertel und sehen dort u.a. die Kirche S. Michele del Canale und die serbisch-orthodoxe Kirche S. Spiridone Taumaturgo. In keiner italienischen Stadt ist die Café-Kultur stärker ausgeprägt als hier. Wir begeben uns auf Kaffeehaustour zu den historischen Cafés - wie dem S. Marco. Einen "capo" oder einen "gioccato" im "bicchiere" gefällig? Oder doch lieber einen "bicerin"? Am Nachmittag fahren wir hoch zum Colle di San Giusto, sehen dort die römischen Überreste des einstigen Tergeste, die mittelalterliche Kathedrale mit ihren schönen Mosaiken, das Kastell sowie - im kleinen Friedhof - das klassizistische Grabhaus von Johann Joachim Winckelmann, das heute allerdings leersteht. Am späteren Nachmittag bleibt Ihnen Zeit für einen entspannten Stadtbummel. (F) 9. Tag: Ein Tag in IstrienWir überqueren erst die slowenische und dann die kroatische Grenze und erreichen Porec auf Istrien. Dort sehen wir die Kathedrale mit einem der ältesten Marienmosaiken der Welt. Wir folgen der Küste gen Süden nach Pula mit seinen römischen Tempeln und der mächtigen römischen Arena. Auf dem Rückweg halten wir in Groznjan, einer angesagten In-Location und Künstlerkolonie mit fantastischem Blick aufs Mittelmeer. Hier gönnen wir uns in einem lokaltypischen Gasthaus kleine regionale Spezialitäten wie den weißen Trüffel. 280 km (F, I) 10. Tag: Grotten und die LipizzanerIn der Nähe von Postojna liegt im Karstgestein ein riesiges Tropfsteinhöhlensystem, auch als Adelsberger Grotte bekannt. Wieder an der frischen Luft statten wir dem Gestüt Lipica einen Besuch ab und lassen uns bei einer Vorführung der weißen Lipizzaner-Pferde die Geschichte und Aufzucht der Tiere erklären. 120 km (F, A) 11. Tag: LjubljanaZum Abschluss unserer Reise besuchen wir die Hauptstadt Sloweniens - Ljubljana. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt bekommen wir einen Eindruck von diesem bunten Sammelsurium verschiedener Epochen - ob Gotik, Barock oder Jugendstil. Und auf dem Markt bieten uns Bauern regionale Köstlichkeiten an. Am Nachmittag kehren wir nach Triest zurück und schließen mit einem gemeinsamen Abendessen diese eindrucksvolle Reise ab. 200 km (F, A) 12. Tag: Rückreise nach DeutschlandHeute enden zwölf wunderbare Tage mit der Rückfahrt zum Flughafen von Triest. Nehmen sie die eindrucksvollen Erinnerungen mit auf den Weg nach Hause. (F) Flugplan-, Hotel- und Programmänderungen bleiben ausdrücklich vorbehalten. (F=Frühstück, I=Imbiss, A=Abendessen) Ihre Hotels
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